Die Jahresbilanz enthält positive und negative Aspekte. Die Unfallbilanz betrachtet nicht nur Gesamtzahlen, sondern auch Ursachen, Besonderheiten und besondere Gruppen. Nicht eingerechnet sind Vorfälle auf den Autobahnen. Jeden Tag hat es auf den Straßen im Märkischen Kreis im vergangenen Jahr über 41-mal gekracht. Alle 35 Minuten nimmt die Polizei einen Verkehrsunfall auf. Die Zahl liegt etwas über der vom Vorjahr. Dafür gab es weniger Unfälle mit Verletzten: 1079. Zwölf Menschen starben (2 weniger als im Vorjahr). Zusammen gab es 1091 Unfälle mit Personenschäden. Das ist - abgesehen von den Pandemiejahren 2020/2021 - der niedrigste Wert seit zehn Jahren.
Bei 90 Unfällen spielten Alkohol oder illegale Drogen eine Rolle. 129 Kinder wurden verletzt, 12 davon schwer. In den meisten Fällen saßen die verletzten Kinder in Fahrzeugen. Schulwegeunfälle gab es im vergangenen Jahr keinen.
Vier der getöteten Fußgänger waren Senioren
Von den getöteten Verkehrsteilnehmern waren fünf zu Fuß unterwegs. Vier der getöteten Fußgänger waren im Seniorenalter. Ein weiterer Senior starb als Fahrzeugführer.
Insgesamt verunglückten 181 Seniorinnen und Senioren. Es gab 50 schwer- und 126 leicht verletzte Senioren. Die Polizei mahnt immer wieder, insbesondere in der dunklen Jahreszeit, sich hell anzuziehen.
Die Zahl der getöteten Kradfahrer sank von fünf auf einen. Möglicherweise spielte dabei auch das durchwachsene Wetter eine gewisse Rolle. Denn der Märkische Kreis bleibt angesichts seiner Geografie und den Strecken weiter ein beliebtes Terrain für Motorradfahrer. Insgesamt verunglückten im MK im vergangenen Jahr 98 Motorradfahrer. 38 von ihnen erlitten schwere Verletzungen. In 61 % der Unfälle waren Fehler der Motorradfahrer ausschlaggebend für den Unfall. Die Polizei wird daher auch in diesem Jahr wieder besonders auf Biker achten.
302 Unfälle mit Fahrrad- oder Pedelec-Fahrern
Leicht gesunken ist mit 302 auch die Zahl der verunglückten Fahrradfahrer – egal ob mit oder ohne Hilfsmotor. Der Pedelec-Trend mit dem für viele ungewohnten Zusatzantrieb führt leider in der Langzeittendenz zu immer mehr Unfällen.
Keine Statistik spiegelt die Schicksale hinter den Unfällen wider. Deshalb wird die Polizei weiter präventiv arbeiten, um Haupt-Unfallursachen insbesondere der schweren Unfälle zu bekämpfen. Dazu zählen ein zu hohes Tempo, Alkohol und Drogen am Steuer. Das Hashtag #LEBEN in Berichten über Aktionen soll das Ziel verdeutlichen: Es geht um das gesunde Ankommen am Zielort und um Leben oder Tod.
Diesem Ziel dienen die Maßnahmen der Polizei – präventiv wie repressiv. Auch in diesem Jahr werden Pedelec-Trainings angeboten, in den Kindergärten läuft die Verkehrserziehung, in den Grundschulen die Radfahrausbildung, in den Oberstufen Crash Kurse, Pedelec-Trainings für ältere Menschen und vieles andere mehr.
Fahren Sie bitte vorsichtig! #LEBEN
Daten und Hintergründe
Ausführliche Informationen und Daten - auch aus den einzelnen Kommunen des Märkischen Kreises - finden Sie hier.