Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht 1938

Wachtagebuch der Wache Huckarde 1938 - 1945
Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht 1938
In der Reichspogromnacht am 09.11.1938 starben in Deutschland und Österreich mehr als 1300 Juden, mindestens 1400 Synagogen wurden zerstört oder stark beschädigt. Geschäfte wurden geplündert und Menschen verletzt. Nationalsozialistische Schlägertrupps verbreiteten Angst und Schrecken. 
PP Do

Die Menschen in Dortmund gedenken an diesem Tag in unterschiedlichen Veranstaltungen der Opfer des Schreckensregimes. Auch wir tun dies, indem wir unser Wachbuch der Polizeiwache Huckarde von 1938 aufschlagen:

Es dokumentiert, wie 200-300 Schüler der ansässigen Volksschulen das jüdische Kaufhaus Baum überfielen, Schaufenster und Waren zertrümmerten und das Geschäft plünderten. Das Dokument ist in der damals üblichen Sütterlinschrift geschrieben. Der Wachhabende notierte auch die Reaktion von Anwohnern: Eine Nachbarin gab Waren auf der Wache ab, die sie bei ihrem minderjährigen Sohn gefunden hatte, der sich an den gewalttätigen Übergriffen beteiligt hatte. Ein anderer Nachbar fertigte Fotos von den Schäden und brachte die Filme zur Beweissicherung zur Wache. Die jüdische Familie hatte ihre Wohnung  zum Zeitpunkt der Überfälle bereits verlassen.

Dieses und weitere Erinnerungsstücke können Sie in unserer Polizeiausstellung 110 an der Markgrafenstr. 102 ansehen. Der Eintritt ist täglich (außer mittwochs) von 9-19 Uhr für alle ab 12 Jahren möglich und kostenlos. Hier können Sie mit unserem Audioguide uns und unsere Geschichte kennenlernen.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110