Wer Kryptowährung verdient, durch den Verkauf von illegalen Waren und Daten, der muss diese auch in eine gängige Währung umtauschen. Dies ist einer der größten Bestandteile des Crimemarket gewesen. Durch die Anonymität der Währung und den einfachen und schnellen Transfer ist die Bezahlmethode besonders beliebt und gängig auf den Plattformen der sogenannten Underground Economy. So können Dritte eingesetzt werden und die Kryptowährung auf ein oder mehrere Walltes oder Austauschplattformen verteilt werden. Hier können dann die Krypto- in Fiatwährungen (traditionelle Währungen wie Euro oder Dollar) umgetauscht werden. Nun findet in einem letzten Schritt die Integration in den Finanzkreislauf statt. Die Fiatwährung kann dann für legale Zwecke verwendet werden, z.B. zum Kauf von Vermögenswerten, Investitionen oder zur Finanzierung von Geschäften. Besonders zu beachten ist, dass innerhalb der verschiedenen Methoden Kryptowährung zu waschen, die Einbindung von ansonsten unbeteiligten Dritten, besonders unwissenden Jugendlichen, beliebt ist. Die Methode mit einem sogenannten «Money Mule» (also einem Goldesel) besteht darin das Geld, nach dem Umwandeln von Kryptowährung in Fiatwährung, auf dessen Konto zu transferieren, um es anschließend in das reguläre Finanzsystem zu integrieren.
Auch in diesem Zusammenhang können einige Anzeichen auf Money Muling hindeuten:
- Unrealistische Versprechungen oder Jobangebote: Money Mules werden oft mit Versprechungen von leicht verdientem Geld oder lukrativen Jobangeboten gelockt, ohne dass die viel Arbeit leisten müssen. Wenn ein Angebot zu gut klingt um wahr zu sein, so trifft dies meistens zu.
- Unbekannte Geldtransaktionen: Wenn eine Person häufig große Geldbeträge erhält oder sendet, ohne einen offensichtlichen Grund zu haben, könnte dies auf Money Muling hinweisen. Insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche zumeist auf Grund ihrer Lebenssituation wenig Geld zu Verfügung haben, sollten große Geldbeträge auffallen.
- Fehlende oder widersprüchliche Erklärungen: Money Mules können Schwierigkeiten haben, plausible Erklärungen für die Herkunft oder den Zweck der Geldtransaktionen zu liefern. Wenn jemand zögert, Fragen zu seinen finanziellen Aktivitäten zu beantworten oder widersprüchliche Aussagen macht, könnte dies ein Hinweis auf Money Muling sein.
- Unregelmäßige Arbeitsmuster: Money Mules können ungewöhnliche Arbeitsmuster aufweisen, wie zum Beispiel das Arbeiten von zu Hause aus, insbesondere, wenn sich der Jugendliche übermäßig in sein Zimmer zurückzieht oder das plötzliche Aufkommen von finanziellen Mitteln, ohne dass eine offensichtliche Quelle dafür erkennbar ist.
- Verwendung von Zwischenkonten: Gelder, die über mehrere Konten hinwegbewegt werden, insbesondere wenn diese Konten unter verschiedenen Namen oder in verschiedenen Ländern registriert sind.
Besonders bei Minderjährigen Personen, sollten Erziehungsberechtigte nicht nur die online Aktivitäten ihrer Sorgeberechtigten im Blick behalten, sondern auch die Kontoaktivitäten, denn die Money Mules machen sich selber der Geldwäsche strafbar.
BKA - Meldungen - Europol Kampagne "European Money Mule Action II"