Die nordrhein-westfälische Polizei will die Straßen in Nordrhein-Westfalen sicherer machen, damit die Zahl der im Straßenverkehr getöteten und verletzten Verkehrsteilnehmer:innen weiter sinkt.
Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Kreispolizeibehörde Olpe mehr als 3200 Verkehrsunfälle. Es waren 9 Tote, 91 Schwerverletzte und 328 Leichtverletzte zu beklagen. Darunter war auch eine erhebliche Anzahl von Verkehrsunfällen, die auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sind. Nicht angepasste Geschwindigkeit ist weiterhin der Killer Nummer 1 im Straßenverkehr. Die Bekämpfung dieser Hauptunfallursache ist eine wichtige Aufgabe der Polizei.
Vor diesem Hintergrund setzt die Kreispolizeibehörde Olpe bei ihrer Verkehrssicherheitsarbeit auf ein breitgefächertes Portfolio von Möglichkeiten durch Verkehrsüberwachung und Prävention.
Die Kreisverkehrswacht Olpe unterstützt die Verkehrssicherheitsarbeit durch unterschiedliche Projekte.
Gemeinsame Überlegungen von Kreisverkehrswacht und Polizei, die Sicherheit auf den Straßen im Kreis Olpe zu verbessern, führten dazu, systematisch Geschwindigkeitsanzeige-Anlagen einzusetzen, die auch bereits durch Städte und Gemeinden genutzt werden. Damit wird dem Fahrzeugführer:in signalisiert, ob er mit der erlaubten Geschwindigkeit unterwegs ist. Die positive Wirkung von Dialog - Displays ist durch Studien bestätigt worden. Es handelt sich hierbei um eine einfache und wirksame Maßnahme, das Verkehrsverhalten zum Positiven hin zu beeinflussen.
Die Visualisierung der gefahrenen Geschwindigkeit steigert erfahrungsgemäß bei vielen Verkehrsteilnehmer:innen die Akzeptanz für Geschwindigkeitsbeschränkungen und die Bereitschaft, sich auch daran zu halten.
Die Kreisverkehrswacht Olpe stellt der Polizei Olpe zwei dieser Geschwindigkeitsanzeige- und Verkehrsdatenanlagen, auch Displays genannt, dauerhaft zur Verfügung. Die Displays sind nicht fest installiert, sondern mobil und können an gefahrenträchtigen Stellen aufgebaut werden.
Neben der positiven Wirkung, das Verkehrsverhalten zu beeinflussen, werden anonymisiert Daten erhoben, die eine Analyse zum Verkehrsverhalten zulassen, so dass gezielte polizeiliche Überwachungsmaßnahmen in der Folge durchgeführt werden können.
Ein weiterer positiver Effekt liegt in der Möglichkeit, die Displayanlagen im Rahmen von Bürgerhinweisen einzusetzen.
Nahezu täglich erreicht die Polizei Hinweise oder Beschwerden zu wahrgenommenen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Gängige Praxis war bisher, dass für die genannten Strecken eine Unfallauswertung durchgeführt wurde und im zweiten Schritt repressive Geschwindigkeitskontrollen mittels Lasergeräten, Radar- oder ESO Fahrzeugen erfolgten. Durch die von der Kreisverkehrswacht zur Verfügung gestellten Geräte, ist eine anonymisierte Datenerfassung und Auswertung möglich. Dadurch lässt sich feststellen, wie viele Fahrzeuge die Anlage passiert haben und welche Geschwindigkeiten zu welchen Zeiten gefahren wurden. Möglich ist eine detaillierte Verkehrsdatenanalyse, sowie die tabellarische Darstellung jedes einzelnen Messtages. Auch Messungen ohne Anzeige sind möglich. Ebenso kann die Ein- und Austrittsgeschwindigkeit erfasst werden, um festzustellen, ob die Geschwindigkeitsanzeige Wirkung zeigt. Auf Basis der umfangreichen Daten und den daraus resultierenden polizeilichen Analysen können an auffälligen Stellen gezielt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden.
Die beschriebenen Displays sind damit eine sinnvolle Präventionsmaßnahme als Ergänzung zur repressiven Geschwindigkeitsüberwachung durch Radarwagen und ESO-Messgeräte.
Fazit:
Geschwindigkeitsanzeige- und Verkehrsdaten-Anlagen bewirken bei Verkehrsteilnehmer:innen, ihre Geschwindigkeit zu kontrollieren und zu verringern. Dazu liefern sie auswertbare, valide Daten und erhöhen die Verkehrssicherheit, weil sie gezielt dazu beitragen, insgesamt das Geschwindigkeitsniveau zu senken und im erlaubten Rahmen zu halten.