Seit 2017 setzt die Polizeifliegerstaffel sechs Hubschrauber des Typs AIRBUS H145 ein. Mit seinen zwei Turbinen, die jeweils 1072 PS Maximalleistung erzeugen, erreicht der H145 eine Geschwindigkeit von 260 km/h und kann bis zu drei Stunden in der Luft bleiben.
Neben der Zukunftssicherheit durch das integrierte Computersystems war die Flugsicherheit der wichtigste Aspekt bei der Entscheidung zur Beschaffung des neuen Hubschraubers. Zwei äußerst leistungsfähige Triebwerke, die, bei Ausfall eines Triebwerks, in jeder Flugsituation entweder den Weiterflug oder eine sichere Landung ermöglichen, spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Hightech an Board
Trotz ihrer hohen Triebwerksleistung von über 2.000 PS sind die Helikopter leiser und verbrauchen deutlich weniger Treibstoff als ihre Vorgänger. Das Cockpit des H 145 ist mit einem ausgefeilten Flugmanagementsystem und modernster Kommunikationstechnik ausgestattet. Ein digitales Cockpit (Helionix) mit optischen und akustischen Hinweisen und ein Autopilot reduzieren die Arbeitsbelastung der Besatzung und ermöglicht ihr sich intensiver mit dem polizeilichen Auftrag und der sicheren Flugdurchführung (besonders zur Nachtzeit) zu beschäftigen.
Herzstück des Alarmhubschraubers H145 ist die Ausrüstung mit dem elektrooptischen System mit diversen Kamerasystemen und Infrarotsensoren. Diese ermöglichen neben Bildaufzeichnungen und –übertragungen in HD Qualität auch die Bilddarstellung im Infrarotbereich. Die Sensorik ist dabei so empfindlich, dass selbst Temperaturunterschiede von 0,02 Grad wahrgenommen werden und so für das menschliche Auge als sichtbare Wärmesignatur dargestellt werden können, um beispielsweise auch bei der Spurensuche zu unterstützen. Mit dem 60-fachen optischen Zoom der Kamera werden Personen und Gegenstände auch in Entfernungen von mehreren Kilometern erkannt, ohne dass der Hubschrauber dabei unmittelbar wahrgenommen wird. Mit der Bildübertragungsanlage im Hubschrauber können diese Bilder in Echtzeit an Führungsstäbe und Leitstellen übertragen und dort zur Lagebeurteilung verwendet werden.
Gerade nachts eine wertvolle Unterstützung
Aufgrund der speziellen Ausrüstung des H145 erfolgen mittlerweile 45 Prozent der Einsätze bei Dunkelheit bzw. zur Nachtzeit mit steigender Tendenz. Gerade bei Dunkelheit kann der Hubschrauber mit seinen Hochleistungssensoren seine Stärken voll ausspielen und bietet für die Kolleginnen und Kollegen am Boden eine wertvolle Unterstützung, was über 100 Einsatzerfolge alleine in 2019 belegen. Die Piloten fliegen den Hubschrauber zur Nachtzeit mit Bildverstärkerbrillen, die das minimalvorhandene Restlicht um das 100.000-fache verstärken und so einen Sichtflug auch bei vollkommener Dunkelheit ermöglichen.
Die Hubschrauberstaffel der NRW-Polizei fliegt durchschnittlich über 2.000 Einsätze im Jahr - vor allem Vermisstensuchen und Fahndungseinsätze. Stationiert ist die NRW-Fliegerstaffel an den Flughäfen Düsseldorf und Dortmund − mit einer 24-Stunden-Bereitschaft an 365 Tagen im Jahr. Von ihren Basen aus sind die Hubschrauber spätestens in 30 Minuten an jedem Ort im Land. Der H 145 ist optimal für seine künftigen Einsätze ausgestattet: Mit Wärmebildkameras und hochauflösenden Videobildsystemen, Hochleistungsscheinwerfern und einem so genannten Fast-Roping-System zum schnellen Abseilen für Spezialkräfte aus der Luft.