Prävention von Kinderpornografie

Kindesmissbrauch
Prävention von Kinderpornografie
Wie kann ich Kinder schützen? An wen kann ich mich im Ernstfall wenden?
LKA NRW

Kinder sind sorglos und unbeschwert. Deshalb erkennen sie Gefahren vielleicht nicht. Umso größer ist die Verantwortung als Erwachsener. Vertrauen, Aufklärung und ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem Internet sind wichtige Bestandteile, um Kinder zu schützen.

Das heißt jedoch nicht, dass Sie aktiv nach kinderpornografischen Seiten suchen und diese sichern sollen, um sie der Polizei zu melden: Durch den bloßen Besitz von kinderpornographischem Material machen Sie sich selbst strafbar.

 

Hinweise für Erwachsene, Eltern und Personen mit Erziehungsauftrag:

  • Zeigen Sie im Alltag, dass Sie für Ihr Kind da sind, damit es auch im Notfall Ihre Hilfe sucht.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind altersangemessen über Sexualität.
  • Helfen Sie Ihrem Kind dabei, auf seine Gefühle zu achten und sich von anderen nicht davon abbringen zu lassen.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind, seine Grenzen zu zeigen und Hilfe zu holen.
  • Vermitteln Sie ihnen, dass man über „schlechte Geheimnisse“ reden darf. Das ist kein Petzen und kein Verrat!
  • Machen Sie klar, dass von sexueller Gewalt betroffene Kinder keine Schuld/Verantwortung daran/dafür haben.
  • Suchen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern geeignete und kindgerechte Internetangebote aus. Bieten Sie altersgemäße Hilfe bei der Nutzung dieser Angebote. Vermitteln und vereinbaren Sie Sicherheitsregeln.
  • Setzen sie auf Ihrem Computer Sicherheitssoftware wie z.B. einen sogenannten Familien-Filter ein, der den Zugriff auf nicht kindgerechte Inhalte im Internet verhindern kann. Solche Familienfilter sind in vielen Antivirenprogrammen enthalten und leicht zu bedienen.
  • Wirken Sie darauf hin, dass Kinder und Jugendliche verantwortungsvoll mit ihren Fotos und Videos umgehen und nicht alles posten.
  • Eltern und Pädagogen sind gefragt, sich mit dem Internet auseinanderzusetzen und sich gemeinsam mit den Kindern über mögliche Gefahren, aber auch den Nutzen des Internets auszutauschen.
  • Posten Sie selber keine Fotos von Ihren Kindern in peinlichen, unangenehmen oder unangemessenen Situationen, z. B. Nacktbilder oder Bildausschnitte aus dem Intimbereich. Diese Fotos können durch Pädophile für sexuelle Zwecke missbraucht werden und in einschlägigen Foren veröffentlicht werden.
  • Immer mehr Minderjährige schicken eigene Fotos in Badehose, Bikini oder Unterwäsche, Oben-ohne-Aufnahmen sowie Nacktbilder bestimmter Körperregionen über die gängigen Messenger-Dienste. Dieses Phänomen wird „Sexting“ genannt und kann unter Umständen strafbar sein. Das gilt auch, wenn Sie oder Ihre Kinder unaufgefordert ein Nacktbild oder die Darstellung von Geschlechtsteilen von Kindern übersandt bekommen.

Im Zweifelsfall kontaktieren Sie die Polizei und erstatten Sie Strafanzeige.

 

Hinweise für Kinder und Jugendliche:

  • Sprich mit jemandem, dem du vertraust: zum Beispiel mit deinen Eltern, einem guten Freund oder deinen Lehrern.
  • Gib bei einer Anmeldung im Chat, bei einem Online-Spiel oder in einem sozialen Netzwerk nur das Nötigste an. Nutze für die E-Mail-Adresse nie deinen Klarnamen. Wähle auch keinen Nickname oder Avatar, der dein Alter verrät, wie beispielsweise "süßeMaus2005". Stelle nie Handynummer, Adresse oder sonstige persönliche Daten ins Netz.
  • Triff dich nie allein mit einem Chatpartner, der dir nicht persönlich bekannt ist, auch nicht aus Neugier. Brich sofort den Kontakt ab, wenn du komische oder unangenehme Nachrichten oder Fotos bekommst. Melde Inhalte und User dem Netzwerk- oder Plattformbetreiber. Rede mit deinen Eltern oder einer erwachsenen Person deines Vertrauens darüber.
  • Versende keine Bilder an Personen, die du nur aus der virtuellen Welt kennst.
  • Versende keine Nacktbilder von dir.

 

Rat und Hilfe:

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110