Angelehnt an die Broschüre der Polizeilichen Kriminalprävention (polizei-beratung.de) standen am Fachtag Informationen für die verschiedensten Schulformen im Fokus.
Immer wiederkehrende Fragen, die an die Kriminalprävention gestellt werden, waren der Anlass der Veranstaltung z.B.:
„Muss ich die Polizei rufen, wenn Schüler einer Lehrkraft mit Gewalt drohen?“ „Wie kann ich Cybermobbing in den Unterricht einbinden, und wer unterstützt mich dabei?“ „Unterstützen Sie unseren Elternabend zum Thema Drogen?“.
Der Fachtag zielte dabei auf die Klärung der Fragen und Schaffung von Handlungssicherheit ab.
Insgesamt nahmen 67 Personen (darunter Schulleitungen, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter oder weiteres Fachpersonal) der Schulen aus dem gesamten Kreis Warendorf an der Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Polizei in Warendorf teil.
Begrüßungsworte wurden durch die Abteilungsleiterin der Polizei, Andrea Mersch-Schneider, dem Leiter der Direktion Kriminalität, Timo Päßler sowie dem Leiter des Kriminalkommissariats 2, Meinhard Reckhorn, gefunden. Alle betonten die Relevanz des Austausches und freuten sich über die erste Veranstaltung in dieser Form.
Kriminalhauptkommissarin Sandra Bothe eröffnete den ersten von drei Fachvorträgen und referierte zum Thema „Umgang mit Straftaten im schulischen Kontext“. Es wurde vorgestellt, dass in NRW entsprechende verbindliche Regelungen bestehen. „Wenn der Verdacht einer Straftat besteht, hat die Schule zu prüfen, inwieweit pädagogische Maßnahmen greifen. Ist ein Schüler bzw. eine Schülerin mehrfach auffällig bzw. begeht ein Verbrechen, muss Anzeige erstattet werden.“, erklärte die Kriminalhauptkommissarin.
Wie genau dann eine Anzeige durch die Schule erfolgen könnte, besprachen die beiden Leiter der Bezirksdienstbeamten für Warendorf und Ahlen, Dirk Schellhammer und Andreas Niehüser mit den Anwesenden. Sie zeigten auf, welche Meldewege hierfür möglich sind, z.B. über die festen Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen für Schulen, den sogenannten „Dorfsheriffs“. „Bitte aber bei einer akuten Bedrohung oder Gefahr für das Leben von jemandem innerhalb der Schule nicht zögern und die 110 rufen.“, betonten die beiden Bezirksbeamten.
Kriminalprävention bedeutet aber nicht nur der Umgang mit Straftaten, sondern auch die Einbindung verschiedenster Themen in den Schulalltag. So band Martina Stronczek im letzten Fachvortrag das Konzept der Kriminalprävention der KPB Warendorf ein. Die Aufklärungs- und Einbindungsarbeit umfasst drei Ebenen: das Schulpersonal, die Eltern und die Schülerinnen und Schüler. „Dabei stehen strafrechtliche Bestimmungen und Konsequenzen sowie Risiko- und Schutzfaktoren im Fokus“, erklärt sie.
Zum Ende der Veranstaltung erfolgte der vertiefte Austausch anhand der Thementische zur Gewaltprävention, Drogenprävention, Prävention von Cybercrime, Technischen Prävention und zur Initiative Kurve Kriegen.
Für die Veranstalter, sowie für die Teilnehmenden war der erste eigene Fachtag ein Erfolg. Aufgrund der positiven Rückmeldungen plant die Kriminalprävention weitere Veranstaltungen zum Thema Schule fragt – Polizei antwortet.