Die Tage werden kürzer, das Wetter wird unbeständiger. Regen, Aquaplaning, nasses Laub, Nebel, Wind, Schnee und Glatteis sind für Autofahrer im Herbst und Winter fast täglich eine echte Herausforderung. Wichtig: Das Fahrzeug und die Fahrweise rechtzeitig auf die widrigen Wetterbedingungen einzustellen.
Steigen Sie jetzt auf Winterreifen um!
Warten Sie nicht, bis Sie vom ersten Schneefall überrascht werden, sondern steigen Sie frühzeitig auf Winterreifen um – am besten jetzt. Die Polizei empfiehlt, Winterreifen von O wie Oktober bis O wie Ostern oder bei Temperaturen unter sieben Grad aufzuziehen. Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte sind Winterreifen vorgeschrieben – und das aus gutem Grund. Tests haben gezeigt, dass man mit Sommerreifen bei einer Vollbremsung aus 50 Stundenkilometern auf schneeglatter Fahrbahn nach 43 Metern zum Stehen kommt, mit Winterreifen bereits nach 35 Metern. Dieser kürzere Bremsweg kann unter Umständen Leben retten. Experten raten zu einer Profiltiefe von mindestens vier Millimeter und einen Winterreifen nur maximal acht Jahre zu verwenden.
Welche Reifen sind wintertauglich?
Erlaubt sind Reifen, die als wintertauglich gelten. Darunter fallen laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung die Reifen, die mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) gekennzeichnet sind. Allwetter- oder Ganzjahresreifen mit M+S-Kennzeichnung, die vor dem 1. Januar 2018 hergestellt wurden (erkennbar am eingeprägten Herstellungsdatum), können im Rahmen einer Übergangsregelung noch bis Ende September 2024 genutzt werden. Da Reifen mit der Bezeichnung M+S keinen einheitlichen Prüfkriterien unterliegen, empfiehlt die Polizei Reifen mit dem Alpine-Symbol, für deren Zulassung eine Mindestgriffigkeit auf Schnee nachgewiesen ist.
Achtung: Bußgeld droht
Wer bei Schnee und Eis mit Sommerreifen fährt, riskiert ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro und einen Punkt. Wenn es dadurch zu einer Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer kommt, werden sogar 80 Euro und ein Punkt fällig - im Falle eines Verkehrsunfalls sogar 120 Euro und ein Punkt. Auch gegen den Fahrzeughalter wird ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro fällig.
Ohne Winterreifen ist der Versicherungsschutz in Gefahr.
Bei einem Verkehrsunfall drohen Autofahrern unangenehme Konsequenzen durch einen eingeschränkten Versicherungsschutz So kann der Versicherungsnehmer, der ohne die erforderlichen Winterreifen unterwegs war, im Nachgang eines Verkehrsunfalls mit mehreren Tausend Euros zur Kasse gebeten werden.
Dies gilt auch für Unfallopfer, bei denen eine falsche Bereifung für den Unfall zu einer Mithaftung führen kann. Hier zahlt die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers den Schaden oftmals nicht vollständig, sondern lediglich einen bestimmten Prozentsatz. Besonders prekär ist es dann, wenn es zu Verletzungen gekommen ist und es um Schmerzensgeld, Verdienstausfall oder Rentenansprüche geht.
Wichtig im Winter ist die sichere Fahrweise - Fahrtrainings können helfen.
Bei Regen und Schnee verlängert sich der Bremsweg. Daher ist es im Herbst und Winter wichtig, vorausschauend zu fahren und die Fahrweise an die widrigen Wetterverhältnisse anzupassen. Eine Möglichkeit, um schwierige Fahrmanöver in einer sicheren Umgebung und unter geschulter Anweisung üben zu können, sind Fahrsicherheitstrainings. Dabei lernt man die eigenen Grenzen und die des Fahrzeugs besser kennen. Für Senioren, junge Fahrer und Situationen im Winter werden spezielle Trainings angeboten.
Wie mache ich mein Auto fit für den Winter?
- Frostschutz für das Scheibenwischwasser nachfüllen,
- die Scheibenwischblätter kontrollieren und bei Bedarf erneuern,
- Batterie, Beleuchtung und Kühlwasser überprüfen lassen,
- Eiskratzer, Besen und eine Wolldecke ins Auto packen.
Die Polizei wünscht Ihnen eine gute und sichere Fahrt.