Arbeitsweise und bevorzugte Tatorte von Taschendieben
Taschendiebe lieben belebte Orte, an denen viele Menschen unterwegs sind, dichtes Gedränge herrscht oder ihre Opfer abgelenkt sind. Beliebte Tatorte sind daher Verkehrsmittel, Haltestellen und Bahnhöfe, Kaufhäuser und Supermärkte sowie Großveranstaltungen (z.B. „Public Viewing“).
Die Diebe arbeiten oft in Gruppen: Einer lenkt das Opfer ab, indem er es zum Beispiel anrempelt, um eine Auskunft, Hilfe oder Geld bittet. Diesen Moment nutzt der oder die Nächste, um die Beute blitzschnell aus der Tasche oder der Kleidung zu stehlen und gibt sie an eine dritte Person weiter, die damit verschwindet.
Im Kreis Gütersloh begehen die Täter ihre Taten häufig in Innenstädten sowie vor und in größeren Einkaufsmärkten und Discountern.
Empfehlungen der Polizei zum Schutz vor Taschendieben
Im Kreis Gütersloh haben wir die Erfahrung gemacht, dass Handtaschen, Umhängetaschen, Rucksäcke etc. kein sicherer Ort für Bargeld und andere Wertsachen sind! Im Alltag ist es unmöglich permanent auf die mitgeführte Tasche und deren Trageweise zu achten. Immer wieder gibt es Situationen - wie z.B. beim Verstauen von Einkäufen oder nach Bezahlvorgängen - die Täter nutzen, um in Taschen zu greifen. Aus diesem Grund empfehlen wir:
- Portemonnaies und Wertsachen in Jackeninnentaschen, Brustbeuteln oder speziellen Bauch- oder Gürteltaschen mitführen!
- PIN-Nummern auswendig lernen
- Nehmen Sie nur so viel Bargeld, Zahlungskarten und Ausweise mit wie nötig
- Bargeld und Zahlungskarten am Körper verteilen
- Etwas Hartgeld lose in Jacken- oder Hosentaschen oder im kleinen Portemonnaie mitnehmen, um Kleinbeträge bezahlen zu können ohne das Portemonnaie mit den Karten und Ausweisen zu zücken
Die letztgenannte Empfehlung verhindert, dass Täter z.B. beim Geldwechseln oder Spenden das Portemonnaie stehlen oder beobachten, wo dieses aufbewahrt wird.
Gelegentlich ist auch folgende Empfehlung zu lesen:
- „Taschen immer eng am Körper tragen, mit dem Reisverschluss zur Person!“
Diese Empfehlung stellt nur eine Notlösung für die Menschen dar, die weiterhin das Portemonnaie in der Handtasche aufbewahren. Wirklich sicher ist es dort auch bei dieser Trageweise nicht! Besser ist es, Wertsachen in Jackeninnentaschen, Brustbeuteln oder speziellen Bauch- und Gürteltaschen mitzuführen.
Insbesondere im Urlaub ist es sicherer, Bargeld und Zahlungskarten am Körper zu verteilen (z.B. Jackeninnentasche, Gürteltasche und Brustbeutel).
Davon rät die Polizei Gütersloh ab: Zerrt der Täter mit großer Kraft an der Tasche, kann es zu Stürzen und insbesondere bei Senioren zu schweren Verletzungen kommen. Gleiches gilt für die diagonale Trageweise.
Alltagstaugliche Empfehlungen der Polizei für die Aufbewahrung von Geld und Dokumenten:
- Brustbeutel, die unter der Kleidung getragen werden, erschweren Taschendieben die Tat erheblich.
- Jackeninnentaschen in geschlossenen Jacken sind ein sicherer Aufbewahrungsort für Portemonnaies.
- Gürteltaschen mit zum Körper zeigendem Reißverschlussfach sind ein guter Aufbewahrungsort für Wertsachen.
Der Vollständigkeit halber, sollen an dieser Stelle weitere Möglichkeiten / Produkte vorgestellt werden, die Taschendiebstähle erschweren:
- Geldgürtel sind Gürtel mit einem Reißverschlussfach an der dem Körper zugewandten Seite. In diesem können Geld und Dokumente verwahrt werden.
- Geldkatzen oder Gürteltaschen sind verschließbare Taschen, die am Gürtel befestigt werden können. Diese können dann unter der Hose getragen werden.
- Geheimtaschen können in Hosen oder Jacken eingenäht werden.
- Schultertaschen oder Schulterholster werden mit zwei Riemen (Schulter- und Bauchriemen) befestigt und können unter der Kleidung am Körper getragen werden.
- RFID-Blocker verhindern, dass Daten, die auf Kredit-oder EC-Karten gespeichert sind im Vorbeigehen mit einem Lesegerät ausgelesen werden. RFID (radio-frequency identification) Chips sind heute in vielen Karten (ePersonalausweis, Clubkarten etc.), unter anderem auch auf Kredit- und EC-Karten vorhanden. Die Technologie für Sender-Empfänger-Systeme ermöglicht ein automatisches und berührungsloses Identifizieren und Lokalisieren von Objekten und Lebewesen mit Radiowellen. Werden die Karten mit RFID Chip in einem Portemonnaie oder einer Tasche aufbewahrt, können die darauf gespeicherten Daten mit einem Lesegerät ausgelesen werden ohne dass die Karte berührt werden muss. Produkte mit RFID-Blocker verhindern dies.
Weitere Informationen mit Filmen zu Tatbegehungsweisen und Empfehlungen finden Sie auf
-
der Seite des Landeskriminalamtes NRW
https://polizei.nrw/artikel/taschendiebstahl-augen-auf-und-tasche-zu-langfinger-sind-immer-unterwegs)
-
der polizeilichen Kriminalprävention des Bundes und der Länder
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl/taschendiebstahl/).